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Projekt der Justiz NRW des Monats Mai 2015

15.05.2015 13:08

Ein verwüsteter Sportplatz, unzählige spitze Glassplitter in den Torräumen und auf dem Rasen ein riesiges Hakenkreuz. Jugendliche beschimpfen Mitspieler mit Migrationshintergrund und deren Eltern. Zuschauer schreiten ein, jedoch werden diese mit Drohungen eingeschüchtert. Nach dem Spiel warten Neonazis auf die Mannschaft und bedrohten diese. Szenarien, die kaum vorstellbar sind und dennoch sind sie teils bittere Realität.

Doch Begriffe wie Hass, Ausländerfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt haben auf dem Spielfeld nichts zu suchen. Daher rief die Dürener Initiative "Fußballvereine gegen rechts - gegen Rassismus und Gewalt" ihre Aktion "Vier Schrauben für Zivilcourage" ins Leben.

Sinn der Aktion ist, alle Fußballvereine Deutschlands, von der Bundesliga bis in die untersten Amateur-Klassen durch einen Hinweis in Form eines Schildes mit der Aufschrift "Kein Platz für Rassismus und Gewalt" gegen Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt zu sensibilisieren und Zuschauer, Vereinsmitglieder, Spielerinnen und Spieler darauf hinzuweisen, dass dies in dem jeweiligen Verein nicht geduldet wird.

„Jeder Verein, der bei der Dürener Initiative dieses wetterbeständige, bruchsichere Alu-Dibond-Schild anfordert, erhält zeitnah das Schild in der Größe 20 x 30 cm zugesandt. Einzige Bedingung ist ein Foto von der Anbringung oder des angebrachten Schildes mit Personen des Vereines“, berichtet Jo Ecker von der Dürener Initiative „Fußballvereine gegen rechts“. Nach der Zusendung und Anbringung des Schildes wird das Foto mit dem angebrachten Schild in der Lokalpresse, in sozialen Netzwerken und auf der Internetseite von Fußballvereine gegen rechts veröffentlicht, um wieder neue interessierte Vereine für die Aktion zu gewinnen.

Bisher haben über 385 Vereine an dieser Aktion teilgenommen und den Fotobeweis erbracht. Ca. 70 Schilder sind schon bei den Vereinen, die es noch anbringen müssen. Auch prominente Unterstützer konnten für die Aktion gewonnen werden. Neben vielen Bundesliga-Vereinen und Sportgrößen gehören hierzu u a. Bundespräsident Joachim Gauck und die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth.

Anderen Mut zu machen, Zivilcourage zu zeigen ist das Stichwort. Jeder wird integriert, denn beim Fußball zählt Leistung und nicht die Herkunft!