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Schild Nr. 586, 587, 588 und 589: VfR 1919 Grünstadt e.V., SV 1926 Dalum e.V., SV Sportfreunde Larrelt von 1928 e.V. und VfR Wardenburg 1950 e.V.

13.10.2015 17:04

Die nächsten Vereine, die sich an unserer Aktion "4 Schrauben für Zivilcourage" beteiligen: VfR 1919 Grünstadt e.V., SV 1926 Dalum e.V., SV Sportfreunde Larrelt von 1928 e.V. und VfR Wardenburg 1950 e.V. - alle Vereine haben unser Schild gegen Rassismus und Gewalt an ihrem Vereinsgelände angebracht.

                                              VfR Grünstadt 1919 e.V.

Fußball ist ein Brennglas der Gesellschaft. Er ist in Deutschland die beliebteste Sportart, besonders der Männerfußball erfreut sich großer Bekanntheit. Jedes Wochenende pilgern viele Tausende Menschen als Fans in die Stadien oder kicken vom Amateur- bis zum Profibereich selbst. Eine fußballspezifische Pöbel- und Beleidigungskultur gehört für einen Großteil zum Geschehen auf dem Rasen dazu. Für viele Fans ist es befreiend im Stadion einfach mal alle Hemmungen fallen zu lassen. Das Stadiongeschehen und auch das Geschehen auf dem Platz sind einfach kein Alltag, es gelten andere Regeln und Normen als im Büro oder der Schule, besonders bei großen und wichtigen Spielen entsteht in den Fangemeinden eine Ekstase, die manche für eine Art Religion halten, die jedenfalls aber rituell abläuft. Das Spielen der Stadionhymne, das Einlaufen der Mannschaft, 90 Minuten mitfiebern, die Außenwelt vergessen, den Emotionen freien Lauf lassen. Und einfach mal hemmungslos pöbeln dürfen – weil das im Fußball eben "schon immer so war". Freund und Feind sind klar erkennbarAuf dem Fußballfeld stehen sich zwei konkurrierende Teams gegenüber und mit ihnen stehen deren Anhänger*innen in einem Wettkampf. Wer kann lauter, provokanter, derber oder kreativer anfeuern? Beide Gruppen treten im Fußballstadion in eine rituelle Schlacht, in der sich der Wettkampf auf dem Spielfeld als Wettkampf der Anhängerschaften wiederspiegelt, es können sich regelrechte Fanfeindschaften entwickeln.Das bietet Anschlussmöglichkeiten für Neonazis. Immer wieder versuchten sie in den Stadien (jugendlichen) Nachwuchs zu rekrutieren. Es manifestiert aber auch eine Ungleichwertigkeit zwischen Menschen, indem Fans die im Stadion angewandten Beschimpfungen ebenso außerhalb des Fußballs nutzen. Neonazis stellen in den Fußballstadien ein Problem dar, es gab Zeiten in denen sie sehr offen aufgetreten sind und rekrutiert haben. Sie bilden in den meisten Fällen aber nur einen geringen Teil der Fangemeinde. Nährboden, Unterstützung und Resonanzraum finden sie in den weit verbreiteten rassistischen und anderen diskriminierenden Einstellungen der Mehrheitsbevölkerung, sowohl außerhalb als auch innerhalb vom Stadion. Wir, der SV Dalum 1926 e.V. sind gegen Rassismus und Gewalt!



                                        Sportfreunde Larrelt 1928 e.V.

Das große Schild „Herzlich Willkommen beim VfR Wardenburg“ am Eingang zum Sportplatz an der Weserstraße ist nicht zu übersehen. Das neue Schild daneben ist zwar wesentlich kleiner, macht den Vereinsvorstand aber nicht weniger stolz. „Kein Platz für Rassismus und Gewalt“ steht darauf geschrieben, kostenlos zur Verfügung gestellt von der Dürener Initiative „Fußballvereine gegen Rechts – gegen Rassismus und Gewalt“
„Wir hatten uns das Schild auch etwas größer vorgestellt“, gibt VfR-Vorsitzender Ralph Wichmann zu. Nichtsdestotrotz stehe der Vorstand voll und ganz hinter dieser Aktion. Es passt zudem zu den Beschlüssen, die der Vorstand bereits vor einigen Wochen getroffen hat, um Flüchtlingen aus Wardenburg die Integration zu erleichtern.