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Schilder Nr. 690 und 691: TSG Bad Harzburg 1890 e.V. und FC Lune 2011 e.V.

01.02.2016 09:26

Die nächsten beiden Vereine, die an unserer Aktion "4 Schrauben für Zivilcourage" teilnehmen, sind die TSG Bad Harzburg 1890 e.V. und der FC Lune 2011 e.V. Beide haben unser Schild gegen Rassismus und Gewalt an ihrem Vereinsgelände angebracht.


                                                TSG Bad Harzburg 1890 e.V.


LUNESTEDT. „Kein Platz für Rassismus und Gewalt – Fußballvereine gegen Rechts“ steht auf einem neuen Schild am Vereinshaus des FC Lune am Reithornsweg in Lunestedt. Symbolträchtig wurde es am Jahrestag der Machtergreifung vor 83 Jahren angebracht. „Wir bekamen im September eine Mail vom Niedersächsischen Fußballverband“, erzählt Carl Gerken, der Vorsitzende, „mit der Bitte, diese Aktion zu unterstützen.“ Eine Dürener Initiative hatte sich zur Gründung entschlossen, als 2001 Neonazis ein Spiel überfallen hatten“. Im Internet steht zu lesen, dass Kinder ausländischer Familien im Team des FC Düren-Niederau 08 „angepöbelt, beleidigt und bedroht" wurden. Das waren gut ein Dutzend hasserfüllte Personen im Alter von 16 bis 20 Jahren, die unsere Kinder aufgrund ihrer Hautfarbe beleidigten und bedrohten“, beschreibt der Gründer der Initiative die Situation. „Schiedsrichter, Eltern und Zuschauer sahen tatenlos den Pöbeleien zu, aus Angst oder fehlender Zivilcourage.“Inzwischen zeigen viele die Courage, die damals fehlte. Knapp siebenhundert Vereine machen mit – in Sellstedt, Buschhausen, Worpswede und Falkenberg sind die nächsten Clubs. „Die Aktion wurde von der Bundesregierung und dem DFB ausgezeichnet“, weiß Gerken. „Wir fanden es gut, ein Zeichen zu setzen. Bei uns spielen auch einige Fußballer mit ausländischen Wurzeln.“ Der Vorstandsbeschluss erging einstimmig, und die Jahreshauptversammlung stimmte zu.Der FC Lune fand es gut, als Termin für die „Vier Schrauben für Zivilcourage“ den 30. Januar zu nehmen. 83 Jahre zuvor wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Der Tag wird als „Machtergreifung“ bezeichnet. Das Gebäude des heutigen Vereinsheims wurde am 19. September 1937 als erstes Heim der Hitlerjugend (HJ) im damaligen Kreis Wesermünde eingeweiht. Es hat zwar heute keine „braune Tradition“ – das war nur ein Versprecher auf der Jahreshauptversammlung des FC Lune, der schnell korrigiert wurde: „Das Gebäude hat eine braune Vergangenheit.“„Das Schild zeigt die Haltung der Menschen hier an“, sagt Carl Gerken, „es passt zum Sport, der ja völkerverbindend ist.“ Das Schild "Fußballvereine gegen Rechts" wird vom Vorstand in Gegenwart des Bürgermeisters der Gemeinde Beverstedt, des Ortsvorstehers von Lunestedt und der Vorsitzenden des Muttervereins TSV Lunestedt am Vereinshaus angeschraubt.                                     Foto: Arnold Plesse 2016